Meine Italienreise 12

Und noch ein Tag Urlaub

Ich sitze in meinem hübschen alten Zimmer in einer ehemaligen Villa, die als Hostel fungiert am Fenster an einem kleinen alten Holztisch mit gedrechselten Beinen auf einem alten Holzstuhl und fühle mich den Reiseberichtschreibenden vergangener Generationen sehr nah. Vor meinem Fenster tobt schon seit einer halben Stunde ein Gewitter, die Regenrinne läuft über, der Luganer See ist nur noch eine hellblau-gräuliche Fläche und die Berge legen sich Wolkenkleider um.

Heute ist der letzte Tag, an dem ich in der Fremde weile. Seit 11 bin ich wieder allein. Vorher habe ich noch den Tretbootverleiher überredet, für uns vor seinem Start ein Boot klar zu machen, weil der Zug meiner Tochter mittags ging und sie so gerne Tretboot fahren wollte. Diesmal waren wir sehr vorsichtig mit dem Handy und sparsam mit Fotos.

Auf dem Weg zum einzig offenen Migros (Schweizer Supermarkt in einer Tankstelle), bin ich auf meinem Weg durch den Park auf ein „Kurkonzert“ gestoßen. Eine wunderbare Harfenistin spielte zusammen mit einem hübschen, charmanten Holzquerflötisten. Wunderbare Töne. Zum Träumen. Zum Schmunzeln. Ich liebe klassische Konzerte, weil ich dabei so gut nachdenken kann.

Sehr cool ist, dass im Tessin die öffentlichen Verkehrsmittel frei sind für Touristinnen. So konnte ich in der warmen Mittagszeit bequem mit dem Bus wieder nach oben fahren mit meinen Einkäufen: Schweizer Schocki. Mhm. Sie ruht gerade im Kühlschrank und wird so Morgen die Reise gut überstehen, falls sie vor mir sich ist…HIHI

Danach kam die Müdigkeit und die schlecht geschlafene Nacht. Dummerweise stellt das eigene Bewusstsein in solchen Momenten auch noch kritische Fragen und dem müden Kopf erscheinen sie plötzlich ganz plausibel und die eigene Existenz eher unzulänglich.

Nach einem ausführlichen Telefonat mit Zuhause und einem Bad im Pool mit Strickzeit auf der Sonnen/Schattenliege haben sie sich als die heiße Luft entpuppt, die sie waren. Wer braucht schon Selbstzweifel?

Am frühen Abend haben mich die ersten Gewitter eingeladen, mein Zimmer aufzusuchen. Lesen auf dem Bett, ein bisschen einnicken und nun kann ich meine Aufzeichnungen vervollständigen. Meine letzten Abend im Urlaub habe ich mit Schreiben verbracht. Wunderbar.

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